29.08.2008

Überflug einer Vampire am Sonntagnachmittag

Der zweite britische Strahljäger
Ebenso wie ihr Vorgängermuster Gloster Meteor wurde auch die De Havilland Vampire bereits während des Krieges entwickelt, kam aber nicht mehr zum Einsatz. Aufgrund der Spezifikation E.6/41 der britischen Luftwaffe nach einem einsitzigen, einstrahligen Abfangjäger entstanden drei Prototypen. 16 Monate nach Beginn der Entwicklungsarbeiten startete der erste Prototyp am 20. September 1943 mit Geoffrey De Havilland, dem Sohn des berühmten britischen Luftfahrtpioniers, am Steuer zu seinem Erstflug.


Ein kommerzieller Erfolg
Im Mai bestellte die RAF 120 Vampire F.l, die ab 1946 eingeführt wurden. Die Vielseitigkeit dieses Musters zeigte sich in der Verwendung als Nachtjäger (Erstflug des Prototyps NF.10 1949) und als Schulflugzeug (T.ll, Erstflug 15. November 1950). Insgesamt wurden mehr als 4 000 Exemplare hergestellt und von den Luftstreitkräften in fast 30 Ländern eingesetzt. Australien, Frankreich, Indien und Italien bauten die Vampire in Lizenz. Die Aeronautica Militare Italiana erhielt 1950 die FB.5 und später einige NF.10, die gleichzeitig die erfolgreichsten Exportversionen waren.

Noch heute in der Schweiz im Einsatz
Auch die Schweiz zeigte sich am Kauf dieses Musters interessiert. Als Prototyp für die 75 Vampire FB.6, die von der Schweizer Flugwaffe beschafft wurden, diente eine serienmäßige FB.5, die statt eines Goblin 2 mit 13,9 kN ein Strahltriebwerk Goblin 3 mit 14,9 kN erhielt und zusätzlich mit einer neuen Cockpitverglasung für hohe Geschwindigkeiten erprobt wurde. Nach dem Einsatz als Jagdbomber und Luftnahunterstützungs-flugzeug finden heute noch 22 Exemplare der FB.6 als Fortgeschrittenentrainer (T-55) oder als Scheibenschleppflugzeuge (DH 100) Verwendung.

Die wichtigsten Versionen:

Tagjäger F.l (120) und F.3;
Jagdbomber FB.5, FB.6, FB.9, FB.10;
Nachtjäger NF.10 (95);
Trainer T.11 (800 plus 200 Lizenzexemplare).

Die wichtigsten Abnehmerländer:
Großbritannien, Australien, Frankreich, Indien, Italien, Schweiz u.a

TECHNISCHE DATEN:
Typ: FB.6 Art: Jagdbomber
Triebwerk: ein Strahltriebwerk De Havilland Goblin 3 mit 14,9 kN
Leistungen: Höchstgeschwindigkeit 882 km/h in 9 150 m Höhe; Dienstgipfelhöhe 13 410 m;
Reichweite l 960 km
Masse: höchstzulässige Abflugmasse 5 620 kg
Abmessungen: Flügelspannweite 11,58 m;
Länge 9,37 m;
Höhe 2,69 m;
Bewaffnung: vier 20-mm-Maschinenkanonen;
Kampfmittelzuladung 907 kg Bomben und Luft-Boden-Raketen

 

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